Der Gestaltungswettbewerb "Die Gute Form" zeichnet exzellent gestaltete Gesellenstücke im Tischler- und Schreinerhandwerk aus. Die Innungsorganisation des Gewerks richtet ihn alljährlich zunächst auf Innungs-, dann auf Landes- und schließlich auf Bundesebene aus. Eine Experten-Jury wählt auf jeder Ebene die Stücke aus, die eine Runde weiter kommen.
Höhepunkt ist das Bundesfinale, bei dem die Gesellenstücke der Landessieger publikumswirksam ausgestellt werden. Traditionell findet diese Ausstellung im jährlichen Wechsel auf der Weltleitmesse LIGNA in Hannover oder der Internationalen Handwerksmesse in München statt.
Neben den drei Bundessiegern werden die Sonderpreisträger "Beschlag", "Massivholz" und "Oberfläche" gekürt. Außerdem können Belobigungen ausgesprochen werden und der Publikumsliebling wird ermittelt. Es winken Sach- und Geldpreise sowie die Aufnahme in das Begabtenförderungsprogramm des Handwerks.
StipendienInfos"Die Gute Form" rückt den Stellenwert der Gestaltung im Tischler- und Schreinerhandwerk ins Blickfeld. Der Wettbewerb soll den Nachwuchs motivieren, sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Auszubildenden sollen sich Gedanken zu einer zeitgemäßen Formgebung ihrer Gesellenstücke machen, um diese dann mit Unterstützung ihrer Lehrmeister in den Betrieben umzusetzen.
Außerdem trägt der renommierte Wettbewerb mit seinen Ausstellungen dazu bei, die Gestaltungskompetenz des Tischler- und Schreinernachwuchses einem breiten Publikum zu präsentieren. Die Besucher- und Medien-Resonanz spricht für sich. Denn seit Jahren hält das Interesse an den jährlichen Ausstellungen mit ihren einmaligen und exklusiven Gesellenstücken unvermindert hoch.
Auf jeder Ebene des Wettbewerbs bewertet eine unabhängige Jury die Arbeiten nach folgenden vier Kriterien:
Idee: Eigenständigkeit und Qualität der Idee
Form:
Funktion:
Nutzungsqualität im
Hinblick auf den Zweck, die Handhabung
und die Ergonomie
Konstruktion:
Werkgerechte – auf
die Form, die Funktion und das Material
bezogene – Konstruktion
Die bestandene Gesellenprüfung ist Voraussetzung für eine Teilnahme am Wettbewerb "Die Gute Form". Das Gesellenstück des Auszubildenden ist die Wettbewerbsarbeit. Es muss formal dem heutigen Zeitgeschmack entsprechen, Nachbildungen vergangener Stil-Epochen sind nicht zugelassen.
Der Teilnehmende muss das Gesellenstück selbst entworfen und – in Anlehnung an die Prüfungsbestimmungen – in einer angemessenen Zeit hergestellt haben. In der Gesellenprüfung muss das Gesellenstück mindestens mit befriedigend bewertet worden sein. Zugelassen sind nur die Gesellenstücke des jeweils aktuellen Prüfungsjahrgangs.
Die Qualifizierung zum Bundesfinale erfolgt über die Vorwettbewerbe auf Innungs- und Landesebene.
Hans Christoph Bittner
Möbel-/Innenraumgestalter
Unternehmensberater Formgebung*